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Demo gegen Rechts in Pforzheim

Verantwortlicher Autor: Wolfgang Weichert (Presseagentur Weichert) Pforzheim, 24.02.2020, 14:12 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Politik +++ Bericht 13678x gelesen
Gegendemonstranten
Gegendemonstranten  Bild: Wolfgang Weichert

Pforzheim [ENA] Am 23. Februar 1945 wurde Pforzheim innerhalb kürzester Zeit durch Bombenhagel und Feuersturm zerstört. Aus diesem Anlass gab es in Pforzheim mehrere Gedenkveranstaltungen um den Opfern zu gedenken. Eine davon fand auf dem Pforzheimer Marktplatz statt.

Allerdings wird der Gedenktag auch von einigen Menschen aus dem extrem rechten Lager für einen Fackelaufzug auf dem Wartberg genutzt. Um 17:00 Uhr startete eine vom Bündnisses Pforzheim gegen Rechts organisierte Kundgebung auf dem Platz der Synagoge. Nach der Kundgebung folgte ein Demonstrationszug zum Wartberg, um gegen den Fackelaufzug zu demonstrieren. Der Demonstrationszug ging über den Marktplatz zum Bahnhof und dann hinauf zum Hotel Hasenmayer. Als die Gegendemonstranten weiter Richtung Wartberg ziehen wollten, kam es zu massiven Pfefferspray- und Schlagstockeinsätzen der Polizei, als diese versuchten, die Demonstranten am Weiterziehen zu hindern.

Nach einer Weile gelang es den rund 1000 Gegendemonstranten dennoch bis zur Absperrung auf dem Wartberg zu kommen. Nach einer gewissen Zeit formierten sie sich dann zu einem weiteren Demonstrationszug um zum Bahnhof zu ziehen, wo sich die Demonstration auflöste. Polizei Pforzheim zieht positive Einsatzbilanz: „… Ein insgesamt positives Fazit zieht das Polizeipräsidium Pforzheim nach einem friedlichen Verlauf der Veranstaltungen aus Anlass des 75. Jahrestages der Bombardierung Pforzheims. Die hierzu angemeldeten Versammlungen, einschließlich der "Fackelmahnwache" auf dem Wartberg, verliefen weitgehend ohne Störungen.

Lediglich beim gegen die Mahnwache gerichteten Aufzug der "Antifa" kam es vereinzelt zum Abbrennen von Pyrotechnik und Provokationen gegen die Polizeikräfte. Nach Beendigung der Veranstaltung am Café Hasenmayer bildete sich aus dem linksgerichteten Personenkreis eine Spontanversammlung. 300 teils vermummte Personen setzten sich nach ihrer Protestkundgebung an den Absperrungen auf dem Wartberg Richtung Bahnhof in Bewegung. Auch hierbei wurden vereinzelt Feuerwerkkörper abgebrannt. Es kam zu Festnahmen von vier Personen, die das Vermummungsverbot missachtet haben…“

Die Demosanitäter, die die Gegendemonstration begleiteten, berichteten noch am Abend: „Heute mussten wir insgesamt 17 Patient*innen behandeln, davon 15 aufgrund mehrfachen Pfeffersprayeinsatzes der Polizei. Es ist von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen, da sich viele Betroffene selbst oder gegenseitig geholfen haben. Eine weitere Person musste nach Schlagstockeinsatz der Polizei mit mehreren Verletzungen behandelt werden (Weiterbehandlung im Krankenhaus).“

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