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Auch die Adria hat Probleme !

Verantwortlicher Autor: Peter Schlusnus Herdecke, 30.09.2022, 22:15 Uhr
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Blaue Adria
Blaue Adria  Bild: Peter Schlusnus

Herdecke [ENA] Waren wir lange Jahre, ab 1972, mit Unterbrechungen, gerne Gäste an der kroatischen Adria. Immer mit einem Boot. Genossen wir anfangs das klare und saubere Wasser. Aber mit der Zeit kamen die Probleme, mit Abwässern und Plastik im Wasser. Die Verschmutzung wurde sichtbar in Häfen und Buchten.

Dann kam der Wendepunkt, die gebauten Kläranlagen für Abwässer entlang der Küste brachten Verbesserung. Doch es müssen noch mehr Kläranlagen gebaut werden, um einen wirklichen Fortschritt zu erzielen. Heute, nach zwei Jahrzehnten der Anstrengungen im Gewässerschutz stellt man fest, ja, es hat sich was getan. Die Adria scheint sauberer geworden zu sein. Die lästigen Plastiktüten sind eindeutig weniger geworden, aber der Plastikmüll noch nicht. Man muss sich schon etwas von der Küste auf das offene Meer wegbewegen, dann bekommt der Schwimmer noch, augenscheinlich, sauberes Wasser. Doch was er auch dort sieht, z.B. in den Buchten, ist eine schleimige, graue Schicht am Meeresboden, welche kein wesentliches Leben im Wasser zulässt.

Bis auf einige Seegurken, abgestorbene Muscheln und Seeigel ist da nicht viel vorzufinden. Fische, welchen der Taucher mit Brille und Schnorchel vor Jahren noch bewundern konnte, sind zur Seltenheit geworden. Die Sünden der Vergangenheit holen die Adria ein. Immer mehr Yachten, nicht nur die kleinen Sportboote, befahren die Gewässer rund um die wunderschöne Inselwelt. Yachten aller Größen ankern heute in den schönsten Buchten und pflügen mit ihren Ankern den Meeresgrund um. Was gerade nach der Saison über den Winter herangewachsen ist, wird ab Saisonbeginn des nächsten Jahres unter den Pflugscharanker genommen. Die Marinas sind voll von großen Schiffen, mit großem Ankergeschirr.

Für die Betreiber der Häfen entlang dieser schönen Küste, die man auch gerne mit der Karibik vergleicht, ist es ein lohnendes Geschäft, mit all den großen Yachten. Geld wird in Mengen in die Kassen der Betreiber gespült, welches wohl nicht unbedingt in den Schutz der Adria und in deren Umweltschutz fließt. Der Besucherzahlen in der Region nimmt von Jahr zu Jahr, dass bedeutet aber auch, dass die Umweltbelastung auch zu nimmt. Gerade von immer größer werdenden Schiffen, welche zwar mit einem Abwasser- und Fäkalientank ausgestattet sind, die aber kaum in den Häfen entleert werden können, geht die Gefahr des zu hohen Eintrages von Fäkalien und Abwässern in das Gewässer aus. Da ist noch eine Menge Fuft nach oben.

Diese Abwässer und Fäkalien gehen meistens, wenn es gut läuft, außerhalb der drei Meilenzone von Bord. Schiffseigner haben es da auch nicht einfach, denn Entsorgungsmöglichkeiten in den Adriatischen Häfen findet man so gut wie keine. Auch hier besteht ein erheblicher Nachholbedarf. Kroatien, will es die Touristen auch in der Zukunft an sich binden, dann muss es tätig werden bei der Reinhaltung der Adria. Die Urlauber werden es gerne zur Kenntnis nehmen, wenn Strände und Buchten sauber sind.

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